Mussa und Issa Hamish, zwei syrische Schüler, die seit ein paar Monaten erst die PGRS plus besuchen, waren gerade auf dem Nachhauseweg, als Frau Rosel Liesy aus Böhl in der Höhe des Jugendzentrums vor der Unterführung von ihrem Rad steigen wollte. „Auf einmal haben meine Füße Krach bekommen und wollten zur gleichen Zeit absteigen“, berichtet sie scherzhaft. Die Folge war nicht zum Lachen. Sie stürzte vom Rad. Die beiden Brüder waren sofort zur Stelle und halfen ihr beim Aufstehen. Das bisschen Verständigung gelang mit Händen und Füßen, Issa hob dann noch das Toilettenpapier, das aus dem Korb gefallen war, auf und „auf einmal waren sie verschwunden“, berichtet die Dame. Dabei wollte sie sich so gerne für die Hilfsbereitschaft bedanken. Sie bekam den Tipp, es doch mal in der Schule zu versuchen, was schließlich erfolgreich war.
Letzte Woche kam Frau Liesy persönlich vorbei und bedankte sich mit einem kleinen Geschenk – jeweils einem Buch zum Deutschlernen, bei Mussa und Issa.
„Es gibt doch noch anständige Menschen!“, lautet ihr Fazit. Gottseidank lief der Sturz diesmal glimpflich ab. Die Rentnerin konnte ihr Fahrrad alleine nach Hause schieben.
Dass Hilfe von Mensch zu Mensch nicht an sprachlichen oder kulturellen Grenzen endet, sondern eine Selbstverständlichkeit ist, haben die beiden Schüler mit ihrem Verhalten unterstrichen.
Rosel Liesy bedankt sich bei Mussa (li) und Issa für die Hilfe.
Text: Anne Weiler
Foto: Christel Hetterich