Christian Baldauf besucht die Peter-Gärtner-Realschule plus Böhl-Iggelheim
Der Rhein-Pfalz-Kreis wird gerne als der Gemüsegarten Deutschlands bezeichnet. Und tatsächlich liegt ja die Peter-Gärtner-Realschule plus Böhl-Iggelheim recht malerisch inmitten von Feldern und hat vor Kurzem die Kartoffelernte aus ihrem Schulgartenprojekt eingebracht. Was lag also näher, als dort mit Schülerinnen und Schülern einer 10. Klasse über Erntedank zu sprechen? Über die Bedeutung von Lebensmitteln, über deren Produktionskosten und ihre Marktpreise und darüber, ob und wie die Gesellschaft diese Lebensmittel wertschätzt. Das zumindest dachte sich Christian Baldauf, Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz, und machte sich mit seinem Landtagskollegen und Böhler Landwirt Johannes Zehfuß, MdL, auf den kurzen Weg von seinem Wohnort Frankenthal nach Böhl-Iggelheim. Dort entspann sich ein interessanter Austausch über die Veränderungen, die gerade die ländlichen Gemeinden der Vorderpfalz in den letzten Jahrzehnten diesbezüglich erlebt haben. War es für den jungen Johannes Zehfuß als Kind noch die Regel, dass nahezu jeder Böhler Haushalt in der heimischen Ludwigstraße ein Hausschwein hatte, Lebensmittel daher nie weggeworfen und Obst und Gemüse selbst angebaut wurden, ist das für die Jugendlichen heute kaum mehr vorstellbar. Lebensmittel kommen für sie aus dem Supermarkt, meist recht günstig und von perfektem Äußeren. Über deren Herstellung und Produktionsbedingungen machen sie sich kaum Gedanken, zu selbstverständlich sind volle Regale zu niedrigen Preisen. Allenfalls der Tierschutz ist für sie ein Thema, das den einen oder die andere sogar zum Vegetarier werden ließ. Mit Christian Baldauf diskutierten sie die Verantwortung der Verbraucher aber auch der Politiker in dieser Frage. Ein willkommener Anlass für die Lehrkräfte der Klasse diese Themen, aber auch die Landespolitik im Allgemeinen und ihre Akteure, im Unterricht aufzugreifen. Zwar werden die meisten bei der anstehenden Landtagswahl 2021 noch nicht wählen dürfen, aber die PGRS+ wird sich auch dann wieder an der Juniorwahl beteiligen, einem Projekt der politischen Bildung an Schulen, bei dem Jugendliche „außer Konkurrenz“ an Wahlen teilnehmen können. Vielleicht spielen für diese Jugendlichen dann Fragen der Landwirtschaft und die unterschiedlichen Positionen der Parteien dazu eine entscheidende Rolle bei ihrer Wahlentscheidung.
Text: Markus Jung
Foto: Sonja Ingerl