Zwei zehnte Klassen der PGRS plus waren in der Woche vor der Bundestagswahl aufgefordert, an der Juniorwahl teilzunehmen. Das bundesweite Projekt zur politischen Bildung gibt es bereits seit 1999 und bis heute nahmen 3,8 Millionen Schülerinnen und Schüler daran teil.
In Saal Nummer 16 sieht es aus wie in einem richtigen Wahllokal. Fünf Wahlhelfer, zwei Wahlkabinen und eine Urne für die Stimmzettel.
Zuerst wählt die 10b. Nacheinander treten jeweils zwei Wahlberechtigte ein. Die Wahlhelfer Johannes und Lukas nehmen die Wahlbenachrichtigung entgegen und prüfen sie. Danach übergeben Paula und Gabriel die Stimmzettel und weisen nochmals darauf hin, dass zwei Kreuze gemacht werden müssen. Und dann wird gewählt. Das Projekt findet großen Anklang bei den Zehntklässlern. Johannes erklärt, dass die Juniorwahl nicht nur das Demokratieverständnis fördern soll. Für die Parteien im Bundestag ist das bundesweite Ergebnis auch interessant, sind doch die Schülerinnen und Schüler die zukünftigen Wählenden. Gabriel findet es gut, dass man in Berlin erfährt, wie Jugendliche in seinem Alter denken.
Lehrer Thomas Heber berichtet, dass in der vorbereitenden Unterrichtseinheit, die schon im Juni im Fach Gesellschaftslehre begonnen hatte, sehr lebhaft und auch kontrovers diskutiert wurde. Er spricht von einem großen Lernzuwachs in seiner Klasse. Die Landeszentrale für politische Bildung stellte das Unterrichtsmaterial zur Verfügung.
Im Wahlbüro wird währenddessen die Frage diskutiert, ob es in Zukunft ein Wahlrecht ab 16 Jahren geben sollte. Johannes ist dafür, weil sich viele Jugendliche gerne politisch engagieren würden. Paula hält dagegen. Sie befürchtet, dass einige die Wahl noch nicht ganz ernst nehmen und zum Spaß eine extreme Partei wählen würden. Wer den Zehntklässlern an diesem Tag zuhört, gewinnt den Eindruck, dass hier erfolgreich die Grundlage für späteres gesellschaftliches Engagement gelegt wurde. Nachdem auch die Parallelklasse 10a ihre Stimmen abgegeben hatte, wurden die Ergebnisse von den Lehrern in ein Portal eingegeben. Am Sonntagabend ab 18:00 Uhr konnte das bundesweite Ergebnis der Juniorwahl auf der Website https://www.juniorwahl.de/juniorwahl-btw-2021.html abgerufen und mit den Ergebnissen der Bundestagswahl verglichen werden.
Im „Wahllokal“: Lukas Schied, Johannes Benner,
Paula Klose, Gabriel Marques Oliveira und Cerem Yildirim (vrnl)
Zum ersten Mal in der Wahlkabine
Tim Deluse gibt seine Stimme ab.
Text und Fotos: Anne Weiler